Hände weg von Mississippi von Detlev Buck. BRD, 2006. Zoë Charlotte Mannhardt, Katharina Thalbach, Christoph Maria Herbst, Milan Peschel, Hans Löw, Carl Alexander Seidel, Konstantin Kaucher, Margit Carstensen, Ingo Naujoks

   Detlev Buck liebt scheinbar die Kontraste: Nach dem ruppigen Großstadtdrama „Knallhart“ geht’s nun raus aufs Land, und zwar ganz raus in eine zart ironisch überhöhte totalitäre Idylle, wie sie es heute wahrscheinlich nicht mal mehr in McVopo gibt, sondern höchstens im Roman von Cornelia Funke, dem der Film zugrunde liegt. So erlebt Emma bei ihren alljährlichen Sommerferien bei der Oma zwischen Bauernhof, Weizenfeld und Badesee aufregende Abenteuer, die sich um einen raffgierigen Erben, der drohenden Globalisierung und ein Pferd drehen. Dieses Pferd muß vor dem Erben (natürlich ein fieser Arsch aus Hamburg) in Sicherheit gebracht werden, weil der es nur für seine Zwecke benutzen und obendrein schlachten lassen will. Klar, dass Emma mit Hilfe ihrer Freunde und der couragierten Oma (jaja, Christa Klages ist in die Jahre gekommen...) mit viel Mut und Witz den blasierten Laffen zur Strecke bringt und am Schluß eine große Tortenschlacht und Tierheimeinweihung stattfinden kann, klar aber auch, daß wir Zuschauer bis dahin viel Spaß haben, Spaß an der witzigen Geschichte, an den herrlichen bukolischen Sommerimpressionen (sogar Heidi Kabel und Heidi Mahler bekommen ihre Hommage ab), an den vergnügt agierenden Schauspielern und allgemein an der vielen guten Laune, die das ganze Projekt verströmt, vom Vorspann bis zum Abspann. Buck lässt das ganz locker angehen, genießt den entspannten ländlichen Frieden und lässt einige prominente Darsteller auch mal Urlaub machen. So mag ich Kinderfilme, und wenn’s nach mir geht, können sich auch andere arrivierte Leute mal auf diese Weise Ferien nehmen. (8.7.)