Ocean’s Thirteen (#) von Steven Soderbergh. USA, 2006. George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Al Pacino, Don Cheadle, Ellen Barkin, Elliot Gould, Andy Garcia, Carl Reiner, Bernie Mac, Casey Affleck, Scott Caan

   Man fragt sich schon, wie weit Soderbergh und die Seinen noch zählen wollen (oder können...), aber nach dem etwas zu relaxten und unübersichtlichen zweiten Teil, der qualitativ nicht an den grandiosen Auftakt anknüpfen konnte, kann ich mich dieser Frage nun wieder etwas gelassener widmen, denn „Ocean’s Thirteen“ bedeutet in jeder Hinsicht eine Rückkehr zu alter Form, also nichts wie rin ins Kino, Popcorn und Kaltgetränk im Anschlag, mit der Perle auf den Kuschelsitz und zwei Stunden bester Unterhaltung der Sorte extra dry genießen.

   Al Pacino hat Elliot Gould gefickt und ihm fast buchstäblich das Herz gebrochen, was Danny und seine Jungs naturgemäß nicht auf sich sitzen lassen können, also wird nun im Gegenzug der Al gefickt und zwar gründlich. Der Al will nämlich auf dem Strip in Las Vegas ein neues Megahotel mitsamt Casino aufmachen und Danny und die Jungs planen, den guten Al bis aufs Hemd auszuziehen, und wie nicht anders zu erwarten, gelingt ihnen der Coup aufs Feinste. Wie man sich auch denken kann, ist der Coup von haarsträubend komplizierter Feinstruktur und immensem Aufwand komplett mit gigantischem Tunnelbohrer, der ein Erdbeben vortäuschen soll, aber im Gegensatz zum Vorgängerfilm kann man diesmal eigentlich jederzeit folgen, was ja letztlich Grundvoraussetzung für die Gaudi ist.

 

   Die Zutaten sind bestens bewährt und dennoch nicht schal: Eine rasant erzählte Story mit ebensolch rasanter Parallelführung der einzelnen Fäden, die schließlich bei Al im Casino zusammenlaufen, genüßlich überkandidelte Hightech aus den üppigsten Fantasien kleiner Jungs, funky Jazz von David Holmes zur Untermalung, glitzernde, funkelnde Bilder aus der fast irrealen Glücksspielmetropole mitten in der Wüste, hippes Design mit Anspielungen auf längst vergangene Dekaden und vor allem natürlich jede Menge bestens aufgelegter Stars, die sich so witzig und selbstironisch geben wie noch nie. Vor allem Clooney und Pitt verarschen ihr eigenes Image nach Strich und Faden und spielen das Ganze praktisch mit dem Champagnerglas in einer Hand runter, ganz so wie bei einem Familientreffen, und vielleicht will Soderbergh auch diese Art Familiarität erreichen, die einst die Machwerke des unseligen Rat Packs um Sinatra, Martin und Co. auszeichnete, aber natürlich sind die Burschen von heute x-mal sexier und cooler als die schmierigen Mafiawichser damals. „Paß auf dein Gewicht auf,“ ruft der Brad dem George zum Abschied zu und der frotzelt zurück: „Schaff dir endlich ein paar Kinder an!“ Das ist Hollywood at ist best, und in dieser Form kann der Soderbergh die Reihe gern noch fortsetzen (wenn er weiter als bis dreizehn zählen kann!) (12.6.)