A quiet place: Day one (A quiet place: Tag eins) von Michael Sarnoski. USA, 2024. Lupita Nyong’o, Joseph Quinn, Alex Wolff, Djimon Hounsou
Vor einigen Jahren war „A quiet place“ eine sehr originelle und vor allem sauspannende Variation des üblichen Endzeit-Monster-Films. Der Clou: Die ewig lärmende, tönende, geschwätzige Menschheit wird ein einziges Mal dazu gezwungen, die Luft anzuhalten, wenn sie überleben möchte. Das ist zugleich lustig und clever und sorgt obendrein für enormen Thrill, und so war es fast unvermeidlich, dass die Industrie weitere Ausschmückungen liefern sollte, zunächst einen Teil zwei mit den gleichen Hauptpersonen, und nun eine Art Prequel, das uns zeigt, wie die fiesen knatternden Aliens ihren ersten Angriff auf die Erde, besser gesagt New York starten und alles vernichten, was auch nur den geringsten Laut erzeugt. Und da der Mensch bekanntlich nie die Klappe halten kann, lichtet sich die Bevölkerung des Big Apple ziemlich zügig. Wir begleiten eine krebskranke junge Frau bei dem Versuch, irgendwie zu überleben. Ein junger Mann hängt sich an sie dran, zu ihrem Unwillen zunächst, doch früher oder später erkennt sie doch, dass sie es allein niemals schaffen könnte.
Undsoweiter. Die Handlung ist nicht weiter der Rede wert, die Story insgesamt ist auch nicht dazu geeignet, mich in irgendeiner Weise zu erleuchten in Bezug auf den größeren Zusammenhang – und ehrlich gesagt ist mir all das auch ziemlich wumpe. Hier geht‘s einzig darum, spannende und unterhaltsame neunzig Minuten zu verbringen (oder auch einen Zehnlitereimer mit Popcorn zu leeren wie so einige im Zuschauerraum), und genau das kriege ich hier geboten, nicht mehr und nicht weniger. Emily Blunt ist für mich unersetzbar, soviel ist mal klar, aber Lupita Nyong’o hat ihrerseits eine eindrucksvolle physische Präsenz, die sie hier voll zur Geltung bringt, und alles in allem begehen die Filmemacher hier nicht den Fehler, einen weiteren pathetischen Apokalypsemurks zu versuchen. Folglich ist das Ganze ziemlich gradlinig und unprätentiös, eine konzentrierte spannende Geschichte, aber ehrlich gesagt bin ich jetzt auch nicht allzu scharf auf weitere Fortsetzungen, sprich die Serie könnte hiermit gut und gerne abgeschlossen werden. Aber was versteh ich schon von den Gesetzen des Marktes… (4.7.)